
Laura Newman Another Day In Paradise (ADIP #1) | Zombie-Jugendbuch | eBook, 356 Seiten | Selfpublished
Preis: 11,99€ (TB) / 2,99€ (eBook) | erschienen am 2. Oktober 2015 | ISBN: 3738646515 | Hier bestellen: Thalia *amazon
Worum geht es?
"Hier im Raum befinden sich Typen, die ihre Freunde köpfen und Deadheads mit Brecheisen erledigen, aber niemand sieht sich in der Verantwortung, mir diese tollwütige Lehrerin vom Hals zu schaffen?" Die Welt, wie Naya sie kannte, existiert nicht mehr. Eine furchterregende Seuche hat sich innerhalb der Bevölkerung ausgebreitet und verwandelt ihre Opfer zu einer seelenlosen Gefahr – zu Deadheads. Einzig die Hoffnung darauf, an der Küste auf das Militär zu treffen, treibt die kleine Gruppe an, weiterzumachen. Doch die Reise in den Süden ist riskant. Und dann ist da auch noch dieser Typ, der eines Nachts ganz plötzlich auftaucht.
Wie hat es mir gefallen?
Ich hatte Another Day In Paradise (ADIP #1) von Laura Newman pünktlich zum Release-Termin letzten Jahres geordert. Die Autorin feiert ihre Buchveröffentlichungen nämlich immer mit einem Online-Flashmob, einerseits zum Spaß an der (Buch-)Freude und andererseits natürlich auch, um dem jeweiligen Buch im Download-Ranking eine angemessene Startposition zu bieten. Laura Newman ist Selfpublisherin mit Leib und Seele. Vom ersten geschriebenen Wort bis hin zum Cover, Buchsatz und der eigentlichen Buchveröffentlichung nimmt sie alles selbst in die Hand - auch das Marketing! Und sie macht ihre Sache wirklich gut, denn ihre Bücher unterscheiden sich gar nicht von all denen, die mit einem großen Verlag im Rücken im Buchladen stehen. Trotzdem hat es dann doch gut ein Dreivierteljahr gedauert, bis ich das Buch nun tatsächlich gelesen habe.
Selbst wenn Laura Newman sagt, dass sie für jede Geschichte einen eigenen Stil versucht zu entwickeln, so hat doch jedes Buch einen expliziten Laura-Stempel. Man liest die ersten paar Sätze und weiß sofort, dass es sich hierbei um ein Newman-Buch handelt. Der Wiedererkennnungswert glückt ihr also mit jeder weiteren Buchveröffentlichung etwas mehr! Die Geschichte wird aus der Sicht Nayas erzählt, sie wird allerdings noch von sechs weiteren Hauptpersonen auf ihrem Zombie-Roadtrip begleitet. Der Schreibstil ist locker und jugendlich, da werden auch gerne mal Vergleiche zu Marvel-Helden wie Hulk gezogen und mit Schimpfworten hält sich die Autorin auch nicht zurück - was gut ist! Zwar kann ich mich mittlerweile wirklich nicht mehr zu der Altersgruppe Jugendliche hinzuzählen, trotzdem fiel mir die Identifikation mit der weiblichen Protagonistin und auch mit allen anderen Hauptcharakteren gerade deshalb mehr als leicht. Ich würde sogar meinen, dass ADIP #1 diesmal sowohl weibliche Leser als auch männliche Leser anspricht, da die Verteilung der weiblichen und männlichen Figuren nahezu ausgewogen ist.
Besonders positiv ist mir zudem diesmal die Charakterzuschreibung der einzelnen Hauptfiguren aufgefallen. Einerseits gibt es da Figuren, die typische Schubladen bedienen, ohne sie kommt wohl kaum ein Buch aus. Hiermit meine ich vor allem die Prom-Queen Summer, deren Probleme sich nicht nur auf fehlendes Make-Up beschränken und die sich selbst in Zeiten zerschlissener Kleidung fashionvictimlike zu helfen weiß. Man liebt oder hasst sie, diese Charaktere, aber sie dürfen auch niemalsnie fehlen. Andererseits gibt es aber wiederum auch Charaktere, die ja schon beispielsweise durch die Namenswahl ganz besonders werden, so zum Beispiel der Technik-Guru Gadget. Er glänzt, ganz wie sein Name schon sagt, durch sein funktionelles Denken, technisch gesehen hat er es einfach drauf. So richtig ans Herz wächst er einem aber durch die Tatsache, dass er selbst bei absoluter Nutzlosigkeit eines Smartphones (das mobile Netz funktioniert nicht mehr), genau ein eben solches stets und ständig mit sich trägt. Und es gibt noch vielerlei andere Situationen, in denen sich jede Figur am normalen Leben vor der Seuche festzuhalten versucht. Vielleicht auch, um sich noch ein kleines bisschen Würde zu erhalten.
Weiterhin gibt es noch die Anführerposition, die sich Sam und Jaze unvermeidlich teilen - ein bisschen Rivalität spielt da also auch mit. Und auch ein Nesthäkchen darf nicht fehlen, Billy, begleitet durch die Lehrerin Amelia. Naya hingegen mimt diejenige, die versucht, weiterzumachen und sich durchzukämpfen, egal wie schwer es in Zeiten wie diesen ist. Womit wir nun auch zu der apokalyptischen Welt kommen, die Laura Newman uns in ADIP #1 aufzeigt.
Die Jugendlichen kämpfen sich durch ein totes Texas im Hier und Jetzt. Familie und Freunde wurden von einer unbekannten Seuche infiziert, und wer von der Seuche nicht betroffen war, wurde spätestens dann von den sogenannten Deadheads getötet, vor denen es jetzt zu flüchten gilt. Häppchenweise erfährt der Leser, wie sich all dies zugetragen hat, wie die Gruppe unter solcherlei Umständen zueinander fand und mehr und mehr zusammenwächst. Zugegeben, das erinnert in vielen Punkten an The Walking Dead oder an The World War Z und trotzdem ist es doch etwas ganz Eigenes. Ich für meinen Teil habe mich als bekennender Zombie-Suchti jedenfalls an keinem Punkt von derlei Ähnlichkeiten gestört gefühlt und würde sogar schon fast sagen, dass sich so manche Ähnlichkeit positiv auf meine Vorstellungskraft ausgewirkt hat. Insbesondere deshalb, weil Laura Newman sehr filmskiptartig schreibt und es mir wenig Schwierigkeiten bereitete, einen Blockbuster vor meinem inneren Leseauge ablaufen zu lassen. Weiterhin nimmt sie mit ihrem Another Day in Paradise nichts vorweg, weder stellt sie diese apokalyptische Welt paradiesisch dar. Ganz im Gegenteil. So gibt es beispielsweise nicht nur eine Szene im Buch, die gut beschrieben zeigt, wie angreifbar die Gruppe eigentlich ist, selbst wenn sie sich noch so gut zu schützen versucht. Für Action ist hier in jedem Fall gesorgt und es wird so manches Mal auch ganz schön blutig.
Gen Ende nimmt die Geschichte nochmals ordentlich an Fahrt auf, vor allem weil die Gruppierung bereits Opfer lassen musste und am Ziel mit einer Situation konfrontiert wird, die sich so wohl keiner ausgemalt hat - auch ich nicht. Hiermit hat Laura Newman jedenfalls einen wirklich guten Cliffhanger erdacht, der auf einen spannendes Finale hoffen lässt - vier von fünf Sternen dafür! Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr froh darüber, dass ich ADIP #1 erst kürzlich gelesen habe, denn ADIP #2 - Anyone Dies In Paradise ist nun am 27. Juni 2016 erschienen und die Erinnerungen an Band 1 sind noch mehr als frisch! Die besten Vorraussetzungen zum Weiterlesen, würde ich sagen :-)
Lieblinks
Hier findet ihr das Buch auch nochmal auf der eigens hierfür gestalteten Website. Dort wartet neben einer Auflistung der Protagonisten auch ein cooles Quiz. Weiterhin hat Laura Newman für ADIP #1 einen Buchtrailer produziert. Bock auf Buch Nr. 2? Hier geht es zum neuen Buchtrailer! Natürlich ist Laura Newman auch mit einer eigenen Website vertreten und hier findest du sie auf ihrem YouTube-Kanal The LoonyLife sowie auf ihrer FB-Page.
Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag! Wir lesen uns hier am Dienstag wieder :-)