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Ein paar Worte zu... Ka Hancock - Tanz auf Glas

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Einen wunderschönen guten Tag, ihr Lieben! 
Dies ist die erste Rezension in diesem Jahr und dann gleich noch zu einem sehr schwerwiegenden Buch. Was die Bewertungsgeschichte im Jahr 2016 angeht, muss ich mir definitiv noch etwas einfallen lassen, denn dieses Buch ließ mich aufgrund seiner Thematik im Zwiespalt zurück. Nichtsdestotrotz gehört Tanz auf Glas von Ka Hancock für mich aber zu den lesenswerten Büchern! Aber erstmal...
Vielleicht hätten Lucy Houston und Mickey Chandler sich nie verlieben dürfen. Und erst recht nicht heiraten. Denn beide haben ein schweres Schicksal zu tragen. Doch die Liebe geht ihre eigenen Wege, und so führen Lucy und Mickey eine ungewöhnliche, aber glückliche Ehe. Als ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt, wird die Kraft ihrer Gefühle einer harten Prüfung unterzogen.
In einer anderen Rezension auf goodreads schrieb jemand, dass es sehr erleichternd war, zu Beginn des Lesens nicht mehr zu wissen, als der Klappentext verrät und ich denke, das möchte ich für diese Rezension auch so halten. Nur so viel sei gesagt: Zartbesaitete sollten sich Taschentücher bereit legen, die letzten 100 Seiten waren wirklich herzzerreißend. 
"Lucy, jede Ehe st ein Tanz - mal kompliziert, mal wunderschön, meistens wenig aufregend. Aber mit Mickey werden Sie manchmal auf Glasscherben tanzen. Das wird weh tun. Und entweder fliehen Sie vor diesem Schmerz, oder Sie halten sich noch besser fest und tanzen weiter, bis Sie wieder Parkett unter den Füßen haben." (S. 152)
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Lucy erzählt. Zu Beginn jeder Kapitel kommt aber auch ihr Mann Mickey, zu Wort - in Form von Tagebucheinträgen zu unterschiedlichen Zeiten. Besser könnte diese Stilart eigentlich nicht zum Buchinhalt und auch zu den Schicksalen beider Protagonisten passen, denn Lucy ist von Grund auf der starke Part in der Beziehung. Eine Frohnatur, egal welche Steine ihr wieder in den Weg gelegt werden. Dass Mickey sein Inneres in Tagebucheinträgen offenbart, passt zu dem Grundcharakter der ihm inne ist - was er nicht sagen kann, weil er seinen eigenen gesagten Worten nicht traut, schreibt er eben auf. Selbst wenn Mickey für Lucy mit Sicherheit auch ein starker Felsen ist, so ist es Lucy für Mickey noch viel mehr und so wundert es auch nicht, dass ihr der Großteil der zu erzählenden Geschichte zugesprochen wird. Für mich als Leserin war dies ein doppelter Gewinn, denn die Tagebucheinträge von Mickey sind dennoch so gehaltvoll, dass man über beide Protagonisten gleichermaßen viel erfährt und mitfühlt. 

Vor allem erfährt man von Beginn an, wie die zwei einander lieben und zu schätzen lernen, dabei aber auch stets am Abgrund des Lebens tänzeln. Denn diese Schicksale die Lucy und Mickey vereint, sind eigentlich kein sicheres Fundament, um eine Beziehung aufzubauen. Und trotzdem wagen sie es, denn Lucy sieht Mickey, wie ihn noch nie jemand gesehen hat und andersrum ebenso. 
"Im Innersten von Mickeys Wahn, im Zentrum dieses entsetzlichen Wirbelsturms lag hier sein Herz vor mir, offen und in all seinem Schmerz. Für mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, ihn nicht zu lieben. Nicht von ihm geliebt zu werden. In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ein Leben ohne Mickey Chandlers nicht lebenswert sein würde. Ich liebte ihn von ganzem Herzen. Und zwar so kaputt, wie er war." (S.156)
Beide sind so dermaßen unperfekt, dass sie im Umkehrschluss perfekter füreinander nicht sein könnten. Auch wenn dies bedeutet, dass ihre Beziehung und später ihre Ehe sogar durch "Verträge" gemaßregelt werden muss. Bis es eben zu dem Tag kommt, an dem der "Vertrag" unbeabsichtigt gebrochen wird. Für Mickey und Lucy ganz klar ein Wink des Schicksal, vielleicht hat Gott es genauso gewollt - doch hat er auch gewollt, dass dir das Wertvollste genommen wird und du nichts weiter als Zusehen kannst?

Letztlich müsst ihr Tanz auf Glas einfach selbst lesen, wenn ihr sowohl emotionale als auch gut recherchierte Bücher mit Tiefgang mögt. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass der Titel nicht besser hätte gewählt sein können, auch wenn der Inhalt im englischen Titel Dancing on Broken Glass noch etwas besser zum Ausdruck kommt. Mit Chicklit hat Tanz auf Glas jedenfalls wenig gemein und auch in die Kategorie Schnulze passt es nicht so recht. Gegenwartsbelletristik ist es schon eher, mit viel Ehrlichkeit und wenig geschönten Stellen. Auf unpassende Heiterkeit wird hier ganz bewusst verzichtet, demnach braucht das Buch auch den richtigen Lesemoment. Eine erwachsene Form von Das Schicksal ist ein mieser Verräter und ein Buch für Fans von Die letzten Tage von Rabbit Hayes. Von mir gab es fünf von fünf Sternen, denn Tanz auf Glasvon Ka Hancock hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt sondern auch übertroffen!
Hier findet ihr das Buch auch nochmal auf der Verlagsseite. Außerdem wurde auch ein Buchtrailer zu Tanz auf Glas produziert. Tanz auf Glass ist bisher das einzige Buch aus Ka Hancock's Feder. Ihre Website findet ihr aber hier

Ich wünsche euch einen wunderbaren Tag, 


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